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Von der Stille der Überlebenden

Stacheldratzaun vor einer grünen Wiese

Hinein in eine ungewisse Zukunft, begibst Du Dich auf eine Reise, unfreiwillig. Verlässt die (Un-)sicherheit deiner Heimat, ohne zu wissen, ohne zu ahnen, was als nächstes kommt.

Ein Auto, das Brummen des Motors. Erschütterung die eindringt in dein Sein, die Besitz ergreift. Mehr als Du denkst, wird Dein Leben verändert. Das Gewohnte wird vergessen. Worte unterbrechen das Schweigen, das Stille, das Einsame, das Unsichere:

„Mutter, wohin fahren wir?“

Schweigen. Der Raum wie ein Beben. Elektrisierend. Begleitet von dieser Angst, dieser Unsicherheit, dieser Ungewissheit. Blickst dem Schrecken direkt ins Auge. Du spürst, es geschieht …

Schweigen, nur diese Erschütterung um Dich herum, in Dir drin. Und diese Frage, „Mutter wohin fahren wir?“, hallt unaufhörlich nach, kommt nicht zur Ruhe.

Diese Frage wirst Du noch öfter stellen, bis zur Gewissheit, dass Du in einem anderen Land, mit anderen Leuten, mit anderen Geschichten, mit der Fremde leben musst. Doch kannst Du das?

„Mutter?“

„Ja, Kind?“

„Wo ist Vater?“

Schweigen, Stille die den Raum zerbricht, an dem Du selbst zerbrichst, an dem etwas in Dir verloren geht. Wie ein Teil, der Dir herausgerissen ist, ein unfühlbares Loch, ein Raum der nicht gefüllt werden kann, der kein Raum ist. Deine Geschichte, Dein Erleben wird zum Feind. Du wirst der traurigen Tatsache der Realität gewahr. Die Geschichte die Dich einhüllt, Dir die Kraft raubt.

Stille.

Starre.

Was nun?

Erwacht, eingetaucht in die Realität, die brutale, die unbarmherzige – was bleibt? Ein Schrei nach jenem Teil der Dir aus Deinem Sein herausgerissen wurde.

Wie geht es weiter?

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