ich schrieb vom schmerz, von der freiheit ihn in die welt zu tragen, ihn hinaus zu schreien, ihn nicht zu verstecken. für mich ist dieses video, nein, eigentlich der ausdruck von anja plaschg – „soap & skin“ ,ein erlebnis das unter die haut gehet.
mir jedenfalls kommen die tränen und ich erinnere mich an meinen schmerz.
in welcher form bringt ihr euren schmerz zum ausdruck? und wie reagiert eure umwelt darauf?
Oftmals richtet sich mein Schmerz nach innen. Um nicht die Distanz zu den anderen zu spüren, um nicht die Realität anerkennen zu müssen, nehme ich das was weh tut, das was mich erinnert an meinen ursprünglichen Schmerz, in mein Herz und dort quält es mich.
Wenn es gelingt, es auszusprechen, mit dem Schmerz sichtbar zu werden, dann macht sich Erleichterung breit und ich bin wieder offen. Die Energie fliesst.
Meistens verliere ich dann aber auch eine Illusion (was auch schmerzlich ist, weil eine Illusion immer eine Sehnsucht beinhaltet!).
Meine größter Schmerz ist es, dass ich für meine Mutter die Mutter sein musste. Es war die einzige Rolle, die ich als Kind in dieser Familie finden konnte. Ich hätte so gerne eine Mutter gehabt, die für mich da ist, die mir sagt, wie die Welt funktioniert. Stattdessen hatte ich eine Mutter, die selbst noch ein Kind war, die von allem und vorallem mit mir überfordert war. Ich hab als Kind angefangen, mir die Welt selbst zu erklären und dann ihr. Ich hab mich soooo überfordert und einsam gefühlt. Und ich nahm den Schmerz nach innen – wo hätte ich auch damit hin sollen?
Heute macht es mir das schwer, in Beziehungen in Verbindung zu bleiben. Spüre ich Distanz (normale Distanz) bekomme ich Angst. Spüre ich Nähe, bekomme ich noch mehr Angst. Ich kenne nur den luftleeren Raum. Alles andere lerne ich gerade.
Es sind wunderbare Erfahrungen genauso wie schmerzliche. Aber inzwischen sind sie oft echt.
Niemand hier auf dieser Welt ist von solchen Wunden frei. Je offener wir sind (und ich weiß, wie schwer das ist!), desto liebevoller können wir sein. Denn wenn ein Mensch mir sein innerstes offenbart, dann werde ich alles daran setzen, würde- und respektvoll damit umzugehen. Natürlich wird es mir nicht immer gelingen, weil ich ja meine Geschichte habe. Aber ich werde mein bestes tun.
danke für dein aufrichtiges und offenes kommentar.
es gibt mut, menschen zu spüren, die ihre schmerzliche geschichte zum ausdruck bringen.
ich kenne es gut, dass sich mein schmerz nach innen richtet, dass ich ihn verbergen möchte von der umwelt – bei mir ist es anders. ich verstecke meinen schmerz oft, um nicht verletzbar zu werden, in gewisserweise ist es die suche nach schutz. nur, ich bin draufgekommen, dass es nichts gibt auf dieser welt, vor dem es schutz benötigt – zumindest nicht als der mensch, der ich jetzt bin.
einen gedanken gibt es, der mir hilft. wenn ich den schmerz in mir verstecke, dann tut es weh. wenn ich allerdings meinen schmerz in die welt bringe und ihn mit anderen teile, dann besteht zwar die möglichkeit von anderen angegriffen zu werden, doch auch von anderen getröstet zu werden. die chancen eine positive erfahrung zu machen sind folglich größer, wenn ich meinen schmerz mit anderen teile. das klingt logisch, oder?
ich wüsste jetzt schon einige ratschläge, doch …
… doch ich lese und spüre deine worte und bin dankbar, dankbar für deine offenheit und dankbar dafür das du deinen schmerz mit anderen teilst.
wünsche dir viel kraft auf deinem weg.
michael.
Schmerz oder Wut oder beides?
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Habe ich Schmerzen am Körper verbinde ich sie , heile sie mit Creme und Pillen und weine….
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Habe ich Schmerzen in der Seele, dann bekommt mein Körper Schmerzen –> ich habe Kopfweh oder bekomme einen Ausschlag den ich nicht heilen kann mit Creme und Pillen….Ich bin niedergeschlagen und traurig!
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Diesen Schmerz lerne ich zu leben, mit ihm zu leben!
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So bin ich auf der Suche nach der Gelassenheit , Dinge nicht so ernst zu nehmen, Mich nicht so ernst zu nehmen damit mir wieder Pillen helfen bei den Kopfschmerzen……….meinen Schmerz erkennt nur der der mich kennt und der mich kennt der liebt mich auch, die Umwelt herum sieht ihn nicht!
liebe bonafilia,
deine worte berueren einen wesentlichen teil in mir. der koerper ist es, der uns oft zwingt auf probleme zu blicken, die wir uns nicht bewusst machen wollen. ich bedanke mich dann bei ihm, auch wenn ich ihn oft „verfluche“.
liebe gruesze,
michael.